Der Alltag des Immobilienmaklers

Der Alltag des Immobilienmaklers

Die Immobilienbranche ist schnelllebig, die Menschen erwarten rasche Reaktionen, pragmatische Lösungsvorschläge und breites Fachwissen. Pünktlichkeit, Ordnung und Genauigkeit sind der Schlüssel zum Erfolg. Die halbe Miete ist die Vorbereitung.

Generell befindet sich das Berufsbild des Immobilienmaklers im Umbruch. Generationen vor uns haben es geprägt und so ist der Ruf des Maklers heute schlechter, als jener eines Politikers - das ist wohl tatsächlich eine "Leistung". Nun müssen wir das Bild als "New Generation Makler" wieder positiv besetzen. Also beweisen wir, was wir können und leisten, zeigen den Leuten da draußen, dass auch wir Menschen sind und mit Wissen, Kompetenz und Lösungsmöglichkeiten brillieren. Kurz, dass die Leistungen eines Immobilienmaklers nicht nur praktisch sondern auch wichtig sind. 

Heute geht es um mich, Eric Freiberger und meinen typischen Alltag. Was passiert hinter der Bühne? - Quasi FRE.E Immobilientreuhand Backstage, das ist unser heutiges Thema.

Der Start in den Tag beginnt typischerweise um 07:00 Uhr morgens. Nach der Morgenroutine, der Tätigkeiten im Büro, dem ersten Check der E-Mails und der Vorbereitung des Arbeitstages geht es los. Zeit für den ersten schnellen Kaffee. Wir haben nun eine gute Stunde, um die Daten für ein Objekt anzufordern, dass wir gestern aufgenommen haben. Der Kunde wünscht, dass es zeitnah im Internet zu finden ist und hofft auf rasche Vermittlung. Ein E-Mail an die zuständigen Ämter, einige kurze Telefonate später haben wir die Basis gelegt, um die Liegenschaft möglichst rasch online schalten zu können. Jetzt liegt es an uns, die ersten Vorbereitungen zu treffen. Die Bearbeitung der Fotos und ein Erstentwurf des Textes sollte sich noch ausgehen. Speichern und los geht's - der erste Kundentermin steht an der Tagesordnung.

Mit den vorbereiteten Unterlagen, einem Exposé, der Datenschutzübersicht, der detaillierten Nebenkostenübersicht inklusive Widerrufsformular (ja, das ist exakt das was seit Jahren unter dem Begriff "Entbürokratisierung" geschieht") und natürlich dem Hausschlüssel fahren wir zum Objekt. Es handelt sich um ein Einfamilienhaus aus den 1970er Jahren. Seit einigen Monaten ist es unbewohnt. Die Eigentümer des Hauses haben es vor kurzem von einer Tante geerbt und können es nicht selbständig nutzen, deshalb ist es nun am Markt. Mit dem Verkaufserlös möchten die Abgeber ihre eigene Liegenschaft modernisieren und auch ein Zubau steht im Raum. Zurück zu unserer Immobilie. Die abgestandene Luft kommt schon bei der Haustüre entgegen. Kein Wunder, immerhin wohnt hier niemand mehr. Wir betreten die einzelnen Räume, öffnen die Fenster und schalten diverse Beleuchtungen auf. Auch die Vorhänge sollten zur Seite gezogen sein, um möglichst viel natürliches Licht ins Zimmer zu bekommen. Noch ein letzter Check, die Fenster geschlossen und die Unterlagen am Esstisch im Wohnzimmer vorbereitet - schon kann die Besichtigung beginnen. 

Einige Minuten später fährt ein Auto vor, das müssen die Kunden sein. Wir weisen sie zum Parkplatz. Nach einer herzlichen Begrüßung kann es los gehen. Die Haustür geöffnet und den Kunden der Vortritt gelassen, starten wir unsere Begehung im Vorzimmer. Raum für Raum besichtigen wir die ganze Liegenschaft und bitten schließlich zum Esstisch. Dort erklären wir im Detail alle Eckdaten, die Unterlagen und lassen nach Aufklärung, eine sogenannte Besichtigungsbestätigung unterschreiben. Die Kunden sind stutzig - dabei ist gerade diese Bestätigung ein "Schutz des Interessenten" von Seiten der Gesetzgebung. Die Unterschrift ist jedenfalls notwendig. Die Herrschaften verabschieden sich mit einem "wir melden uns bei Ihnen, so wie es aussieht, werden wir das Haus kaufen".

Es ist 09:42 Uhr, Zeit zum nächsten Termin zu fahren. Eine kleine Studentenwohnung direkt in der Stadt. Perfekt für einen Single, die Kosten überschaubar, jedoch eher im Substandard. Alle Vorbereitungen getroffen warten wir vorm Objekt. Für 10:00 Uhr war der Termin vereinbart. Es ist bereits 10:28 Uhr, keiner zu sehen. Die Telefonnummer kontaktiert. "Ja ähm, das mit der Wohnung geht sich nicht aus! Außerdem hat sich das eh erübrigt, ich habe bereits etwas anderes gefunden!", das ist dann wohl die Absage. Ein Ersatzhonorar, so wie in anderen Berufsgruppen gibt es für uns als Dienstleister leider immer noch nicht. Andere Kunden hätten sich eventuell sehr über den Termin gefreut. Die Stimmung etwas geknickt fahren wir weiter. Jetzt muss man an Positives denken, denn sonst hat man gegen die schlechte, triste Laune verloren und der Tag ist noch lange!

Um 11:30 Uhr haben wir ein Treffen mit einem sehr netten älteren Herrn. Er ist ein "Stammkunde" und möchte, dass wir seine Liegenschaft vermieten. Er selbst möchte sich nicht mir der Vermietung "herumschlagen", wie er uns sagt. Also kümmern wir uns darum. Er unterschreibt den Maklervertrag - eben wie sonst auch und sendet uns die relevanten Unterlagen per E-Mail. Einige Dokumente zum Objekt haben wir bereits im Büro. Nun fertigen wir neue Fotos zur Wohnung an, um sie später professionell zu bearbeiten und die Liegenschaft rasch im Internet anbieten zu können.

Es ist bereits 13:00 Uhr. Nun ist Zeit für eine kurze Mittagspause. Die nutzen wir für einen raschen Termin mit einem Unternehmer aus dem Netzwerk. Er selbst hat ein Anliegen zum Thema Immobilien. Sein Standort wird sich verändern und er plant einen Umbau in Kombination mit einigen Wohnung und fragt um Rat. Selbstverständlich stehen wir gerne zur Seite. Eine solche Beratung bieten wir im Regelfall kostenlos an.

Nachmittags fahren wir nochmals ins Büro. Nun ist es an der Zeit, alle Dokumente und Fotos ordentlich zu verstauen und abzulegen. Ein zweiter kurzer, schwarzer Kaffee kann nicht schaden, oder? Alle Digitalisierung vorgenommen, müssen wir uns noch um eine ärgerliche Umgehung kümmern. Der Kunde hat das Haus ganze VIER Mal mit uns besichtigt, alle Unterlagen unsererseits erhalten und sogar VIER Mal unterzeichnet. Nun sagt er, er habe das Objekt "zufällig" im Internet gesehen und auch den Eigentümer gekannt. Die Dame der das Haus gehört, hat den Interessenten jedoch nicht gekannt und uns informiert, dass er versucht, das Haus ohne "Maklerkosten" zu kaufen. Sie hat abgelehnt - immerhin, unsere Chancen stehen gut, wirklich fair finden wir das trotzdem nicht, doch so ist es eben. Umgehungen sind Teil unseres Geschäfts. Wir können noch so tolle Unterlagen erstellen, zeitnah erreichbar sein, mit Fachwissen glänzen und sogar zusätzliche Informationen besorgen - am Schluss ist das alles nicht Wert. Traurig aber wahr! Als würde der Arbeitgeber seinen Angestellten den Lohn nicht überweisen, da er ohnehin alles selbst gemacht hat. Doch Trübsal blasen hilft nun auch nichts, positive Gedanken "Ein" und weiter geht's.

Nochmals ein rascher E-Mail Check und die Beantwortung der zwei eingegangenen Telefonate und ab zum nächsten Termin. Es ist 16:50 Uhr. Eine junge Familie bat uns spontan, ob ein Termin um 18:00 Uhr möglich wäre, da beide lange in der Arbeit wären und erst mit 17:30 Uhr aufhören würden. Es geht um 17:42 Uhr zur betreffenden Liegenschaft. Wir starten die routinemäßige Vorbereitung. Auf der Arbeitsfläche in der Küche legen wir die Unterlagen bereit. Zu diesem Objekt haben wir auch Renderings erstellt. 18:14 Uhr, die Kunden treffen ein, zu spät, doch man sagt nichts, lässt es über sich ergehen, merkt wie der Feierabend kürzer, der Arbeitstag länger wird und hofft auf positives Feedback. Die Liegenschaft gefällt. Wir bereiten ein Kaufanbot für die Folgetage vor. Die Interessenten möchten noch darüber schlafen, sie melden sich nach dem Wochenende, haben sie gesagt. Es sieht gut aus, jetzt müssen nur noch die Verkäufer und die finanzierende Bank mitspielen. Und selbstverständlich muss das Angebot passen. Es ist 19:35 Uhr - wir schließen die Türe des Objekts und damit ist auch unser Arbeitstag beendet. Nun heißt es den Feierabend zu genießen.

"In diesem Artikel finden Sie typische Arbeitsschritte eines Immobilienmaklers. Themen die uns im Alltag begleiten, die Vor- und Nachteile unserer Tätigkeit. Wir haben versucht einen klassischen Arbeitstag wieder zu spiegeln. Der Tag selbst ist jedoch Fiktion. Nicht jeden Tag können wir eine Liegenschaft verkaufen - das sollte ohnehin klar sein. Die Spannung konnten wir so, jedoch etwas besser aufbauen. Lange Arbeitstage wie dieser sind keine Seltenheit. Auch angesprochene Umgehungen kommen häufiger vor als Sie denken! Und trotzdem lieben wir was wir tun und werden auch am nächsten Arbeitstag früh morgens starten, damit wir Ihren Wohntraum erfüllen können" - FRE.E Immobilien und die Menschen "Backstage"

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